Macht

Protest in Sachsen-Anhalt – gegen die Bundeswehr, gegen den Krieg oder für ein neues System. Friedlich, mit Mitteln der Politik, auf der Straße oder für sich selbst. Malte Fröhlich und Christof Starke setzen sich seit Jahrzehnten für ihre Ansichten ein und denken nicht daran, aufzuhören.

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Malte Fröhlich und der Protest

von Evi Lemberger und Markus Reiniger

Malte Fröhlich, Familienvater und selbstständiger Spielgerätehersteller aus dem kleinen Dorf Miltern in Sachsen-Anhalt protestiert. Gegen Atomkraft, gegen Krieg und für den Frieden. In der DDR, während der friedlichen Revolution und danach. Bis heute.

Malte Fröhlich (Foto: Evi Lemberger)

Malte Fröhlich (Foto: Evi Lemberger)

Eine Protestkarriere in vier Kapiteln

I. DDR
Malte Fröhlich ist gelernter Instandhaltungsmechaniker, war Bausoldat bei der NVA und Mitglied einer Friedensgruppe, die nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl (Ukraine, 1986) den Fokus auf das geplante Kernkraftwerk Stendal legte und so zur Anti-Atom-Gruppe wurde.

II. WENDEZEIT
Dass die deutsche Wiedervereinigung mehr einem Zusammenbruch der DDR als einer Reform geglichen habe, ärgert Fröhlich noch heute. Er selbst war 1989 im "Neuen Forum" aktiv – der bedeutendsten Bürgerbewegung der Friedlichen Revolution.

III. IRAK
Während des Zweiten Golfkrieges (1990-1991) schloss sich der damals 23-Jährige der Initiative "Frieden am Golf" an. Er reiste mit anderen Aktivisten nach Bagdad, um als "ziviles Schutzschild" Angriffe auf den Irak zu verhindern. Im Vorfeld waren irakische Truppen in Kuweit einmarschiert, woraufhin die USA und ihre Verbündeten militärisch intervenierten.

IV. HEIDE
Seit 1993 engagiert sich Malte Fröhlich in der Bürgerinitiative "OFFENe HEIDe", die sich für eine zivile Nutzung der 600 km² großen Colbitz-Letzlinger Heide einsetzt. Insgesamt 230 km² des Geländes werden zurzeit von der Bundeswehr und der NATO genutzt, um Soldaten auf Auslandseinsätze vorzubereiten.

Malte Fröhlich im Interview

Vier Kapitel, vier Videos: Malte Fröhlich berichtet über die Widerstandskultur in der DDR, seine Gefühle im November 1989, sein Engagement während des Zweiten Golfkrieges und über sein Kernthema – den Protest gegen das Gefechtsübungszentrum Heer.

I. DDR

II. WENDEZEIT

III. IRAK

IV. HEIDE

Das Militär und die Colbitz-Letzlinger Heide (Timeline: Markus Reiniger)

Immer jeden ersten Sonntag

Eine Protestrückschau der Aktionsgruppe "OFFENe HEIDe" in Bildern.

Jeden ersten Sonntag im Monat treffen sie sich – die Bürgerinitiative "OFFENe HEIDe". Manchmal haben sie Gäste dabei, manchmal stimmen sie Lieder an, manchmal verkleiden sie sich, aber immer gibt es Kaffee und Kuchen.

Die Bürgerinitiative protestiert – gegen den Truppenübungsplatz in der Colbitz-Letzlinger Heide, gegen die Bundeswehr und vor allem gegen Krieg.

Eine bildhafte Rückschau.

Mit Protest zum Frieden

Christof Starke (Geschäftsführer des

Christof Starke (Geschäftsführer des "Friedenskreis Halle e.V.") (Foto: Evi Lemberger)

Vier Fragen zu Protest

Warum ist Protest wichtig? Wann ist Protest effektiv? Welche Protestformen gibt es und wie protestiert man in Sachsen-Anhalt?

Christof Starke, seit 20 Jahren Mitglied und seit kurzem Geschäftsführer des "Friedenskreis Halle e.V." wagt einen Erklärungsversuch. (Videos: Evi Lemberger)

Warum ist Protest wichtig?

Wann ist Protest effektiv?

Welche Protestformen?

Protest in Sachsen-Anhalt

"Friedenskreis Halle e.V." ist eine gemeinnützige Organisation, die sich nach der friedlichen Revolution gebildet hat und sich seit 25 Jahren dem Frieden widmet. Zentrum ihrer Arbeit sind Proteste, Vermittlung von Friedensdiensten im Ausland sowie Seminare und Projekt.

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